capensias kleine Werkelecke

Bei bestimmten Personen grübele ich manchmal ewig hin und her was ich denn schenken könnte zum Geburtstag, so auch dieses Jahr anlässlich des Geburtstages meiner Mutter.
Dann bemerkte ich das ihr Klammerbeutel sich auflöst und ich stöberte in einem relativ frisch gekauften Buch: Näh- & stickfest- entzückende Nähprojekte mit Stickvorlagen.
https://www.junghanswolle.de/sticken/buecher-vorlagen/buch-naeh-stickfest
Ich fand den Klammerbeutel und werkelte innerhalb kurzer Zeit den Beutel nach.
Die Anleitungen sind sehr ausführlich und einfach gehalten, es werkelt sich so nebenbei.
Ich habe mir die Motive kopiert und mittels blauer Transferfolie auf den Stoff übertragen.
Zusammenfassung:
Positiv
- Anfänger geeignet
- ausführliche Anleitung
- einfache (logische) Beschreibung
- gut um mal Reste (ob Stoff, oder Stickgarn) [ und auch mal wieder bunt zu arbeiten] abzubauen

geht bessr
- es wird nicht extra versäubert (vielleicht bin ich da auch mittlerweile pienzig, aber eine solide Versäuberung finde ich gut)
- das untere Motiv besteht aus zwei Teilen und da wäre es einfach schön eine extra Markierung anzugeben, damit das dann auch richtig sitzt

Hier ist aber ein Photo:

Schnittkonstruktion, oder wenn man mehr lernt als man vorher dachte!
Am vergangenen Dienstag besuchte ich einen Konstuktionskurs. Anmeldung und Beratung folgte via email. Dort wurde mitgeteilt welche Maße wir schonmal erheben sollen; Körperlänge, Brustumfang, Taillenumfang und Hüftumfang und es gab eine Materialliste: Packpapier, Butterbrotpapier, Geodreieck (Kurvenlineal), Schneiderlineal (ein richtig langes Lineal ist von Vorteil - das habe ich gemerkt) HB-Bleistift, Radiergummi und Anspitzer, Klebestift.
Wir waren zwei Schülerinnen mit gegensätzlichen Figuren, aber so konnte ich vieles lernen und hatte ständig Aha-Effekte (ich: klein und kurvig, sie: groß und eher gerade).
Unsere Schneidermeisterin hatte für uns beide vorgezeichnete Packpapierblätter mitgebracht, auf denen sie ein Rechteck mit verschiedenen Linien aufgezeichnet hatte.
Dann ging es auch schon los, nach ihrer Anleitung trugen wir unsere Linien ab, ich musste ständig radieren wegen meiner Kürze. Wenn ihr etwas komisch vorkam, maß sie nochmal nach.Tja, ich war wohl etwas "ängstlich" und hatte meine Taille falsch gemessen und mehr drauf gepackt, als sie wirklich war. Nach der Neuvermessung ergab sich dann ein Unterschied zwischen Taille und Hüftumfang von 15 cm. Nach anstrengenden 2 1/2h hatte ich meinen Grundschnitt auf Papier und mein Kommentar war: " Puhh, war das lehrreich."
So sieht der mein Grundschnitt aus

Lehrreich?
Ich weiß jetzt warum für mich Shopping einfach nur ein riesengroßer Frust ist und warum auch Schnittmuster nur begrenzt funktioneren. Ich habe einen großen Sprung drin. Auf dem Photo erkennt man diese Kurve richtig gut.
Der Grundschnitt wurde dann noch nach einem Schnitt unserer Wahl verändert. Mittlerweile habe das Top aus Nessel zugeschnitten und es passt prima, trotz das ich Vorderunterteil und Rückenunterteil vertauscht hatte. Bei dem Schnitt muss ich das Oberteil etwas nach unten setzen, den Ausschnitt korigieren und gucken wie lang es werden soll, Abnäher reinbasteln und dann aus einem ähnlichen Stoff das Teil Probe nähen.
Einmal der veränderte Papierschnitt:

und das Nesselmodell


Fazit:
Es war für mich gut, diesen Kurs gemacht zu haben, ich habe jetzt meinen Grundschnitt.
Ich habe zwar ein Schnittentwicklungsbuch, aber das doch mal so gezeigt zu kriegen, war für mich die bessere Form, aber jetzt gehe ich mit neuem Schwung an das Buch und ich fange an, es besser zu verstehen.
Ich weiß auch warum Kaufklamotten an mir schon im Laden eher bescheiden aussehen und das ich erstmal Nesselstoff brauche (aber nicht den von Ikea, der ist mir tatsächlich zu elastisch)... .

Geschafft!
Grundsätzlich habe ich das Motiv fertig gestickt, Bäumchen + Randstickerei,
die folgenden Stickereien wären nur mehr Deko.
Desweiteren noch ein wenig die Überlegung lasse ich es so pur; nur die Bäumchen + Rand, oder doch noch scheinende Kerzen an den Baumastenden + Sterne verteilt auf der Decke, dass würde es dann wieder weihnachtlich machen. Momentan ist es halt eine Weißstickerei und ich müsste nur noch Fädchen ziehen und hie und da etwas ausbessern.
Fazit:
Weßstickerei als "Surfaceembroidery" -> Hardangerstickerei; Stickereien bei denen man die Oberfläche richtig verändert würde ich wohl machen.
Kreuzstickerei: ich habe es ausprobiert und anfangs auf dem Probestück hat es mich noch überzeugt, aber bei der Stickerei, nee.
Ich bin keine Kreuzstickerin und werde es wohl nicht mehr werden.
Dennoch gibt es Bildchen:



Die nächste Stickerei wird entweder Modern Jacobean oder etwas Goldiges.